Neue Massenfalle gegen Marmorierte Baumwanzen entwickelt

Einsparung durch Selbstbauweise – Erste Erfolge überzeugend

In Italien setzen sich zunehmend neue Fallen zum Massenfang der Marmorierten Baumwanze durch. Diese Fallen werden in Eigenleistung der Bauern angefertigt, der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt (siehe Fotos).

Selbstgebaute Fallen gegen die Braune Marmorierte Baumwanzen sind erschwinglich und effektiv

Wirkungsweise der Falle:

Da keine nachhaltigen chemischen Pflanzenschutzmittel zur Verfügung stehen, muss die biotechnische Bekämpfung im Vordergrund stehen. Die Wanzen werden durch das spezielle Pheromon angelockt. Untersuchungen der Fänge zeigen, dass dieses Pheromon nur spezifisch auf die Grüne Reiswanze, die Rotbeinige Baumwanze und die Marmorierte Baumwanze wirkt. Die Wanzen fliegen auf die Klebefolie, kleben fest und schütteln sich frei. Ihrem Überlebensreflex nach, lassen die Wanzen sich dann sofort fallen und fallen in das darunter angebrachte Wasserbehältnis. Dem Wasser wird eine handelsübliche geruchsneutrale Seife (Tenside) beigemischt, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Die Wanzen sterben, weil sie im Wasser ertrinken. An der Folie selbst werden sie nur wenige tote Tiere entdecken! Eine wöchentliche Kontrolle der Wanzen-Massenfangfalle ist wichtig.

Als Basis dient ein Grundlagen-Kit, bestehend aus:

  • 5 Pheromone

Ein Pheromon hat eine Wirkungsdauer von 12 Wochen

  • Eine spezielle Klebefolie

Diese Folie hat eine Breite von 30 cm und eine Länge von 100 m. Sie ist mit einem speziellen Kleber versehen.

Die schwarze Folie hat sich bewährt, Erfahrungen in den Anlagen zeigen, dass kaum Nebenfänge zu verzeichnen sind.

Die Falle kann selbst gebaut werden. Manche Obstbauern verwenden Paletten als Stütze, andere bauen eine Struktur aus Eisenstangen oder nutzen IBC-Behälter. Das Behältnis sowie die Konstruktion kann aus jedem recycelten Material hergestellt werden: alte Behälter, Zisternen oder etwas anderes, denn die Wirksamkeit ist dieselbe, egal ob das Material neu oder wiederverwendet ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Positionierung. Die Fallen sollten außerhalb von Obstanlagen stehen. Am besten eignen sich Aufstellplätze in der Nähe von Büschen und Hecken, Häusern, Lagerhäusern und in allen Strukturen, in denen Insekten im Winter Schutz finden. Diese Fallen sind optimal, um die Wanzenpopulation zu reduzieren, und sie sind umso wirksamer, je mehr sie zwischen benachbarten Obstanlagen eingesetzt werden. Es ist wichtig, dass sich alle Betriebe, ob groß oder klein, damit ausstatten. Der Kampf gegen die Braune Marmorierte Baumwanze muss kontinuierlich geführt werden, um wirksam zu sein.

Kosten:

Die 100 m Rolle Spezialfolie mit 5 Pheromonen kostet komplett 165,– € ohne MwSt. und Transport.

Bezugsquelle:

Dipl. Ing. agr. Herbert Knuppen

Obstsorten für Direktvermarktung

An der Josefshöhe 39, 53117 Bonn

Mobil: 0049-1728288671; E-Mail: knutu@live.de;

Aufruf

In diesem Jahr führt das Beratungsteam um Werner Dahlbender das Monitoring auf invasive Schadwanzen weiterhin durch!

Aufruf:

Wir bitten alle Obstbauern, der Beratung Funde von Wanzen, Eigelegen und Nymphen (s. Abb.) mitzuteilen. Für die weitere Vorgehensweise ist es wichtig Informationen über die Gegenspieler (Schlupfwespen – Samurai-Wespe) der Wanzen zu bekommen.

Die Kontaktadresse lautet:

Werner Dahlbender

DIENSTLEISTUNGSZENTRUM LÄNDLICHER RAUM (DLR) RHEINPFALZ;

Wormser Strasse 111; 55276 Oppenheim

E-Mail: werner.dahlbender@dlr.rlp.de

Aktuelles zu PIA 41

Pia 41

An die Anbauer von PIA 41 

  • ERNTE2021 
  • SCHORFRESISTENZ BEI PIA 41 NACHGEWIESEN 

Ernte 2021 

Ergebnisse aus Dresden-Pillnitz zeigen, dass die Äpfel von Pia41 bei einem Stärkeindex von 3 – 4 geerntet werden sollten, aber unabhängig vom Stärkewert vor dem Farbumschlag in den gelblichen Farbton.  

SCHORFRESISTENZ 

Im Julius-Kühn-Institut wurden Äpfel PIA41 einer künstlichen Schorfinfektionen ausgesetzt. Dabei zeigte sich, dass Pia41 eine Widerstandsfähigkeit gegenüber solchen Schorfrassen aufweist, die in der Lage sind, die aus M. floribunda stammende Schorfresistenz Vf (Rvi6) zu brechen. Damit scheint PIA 41 ein Resistenzgen der Elternsorte geerbt zu haben.  

Fazit: PIA 41 ist eine neue schorfresistente Sorte mit einer bislang in Europa wenig genutzten Schorfresistenz. Da diese Ergebnisse bei der Sortenschutzanmeldung noch nicht vorlagen, bekam die Sorte das Präfix PI (für Pillnitzer Sorte) statt Re (für resistente Sorte). 

Der Neue Summercrisp® ist da – Beginnen Sie die Vermarktung ab jetzt!

Eine spannende und herausfordernde Apfelsaison liegt vor uns! Nun gilt es, die Weichen für eine neue erfolgreiche Vermarktungssaison zu stellen. Besonders im Frühapfelbereich ist es wichtig, mit gut schmeckenden Sorten und ausgefärbten Äpfeln die „Vermarktungstür“ für die weitere Apfelvermarktung zu öffnen. Sechs gute Gründe für den Anbau von Frühsorten:

  1. Der Klimawandel begünstigt Frühsorten
  2. Frühsorten erzielen oftmals höhere Verkaufspreise
  3. Frühsorten verursachen keine Lagerkosten
  4. Frühsorten sind umweltschonend (CO2-Fußabdruck)
  5. Mit Frühsorten wird der Markt für spätere Sorten vorbereitet
  6. Resistente Sorten werden vor dem Hintergrund des Klimawandels immer wichtiger

Mit Summercrisp® und Barbarossa® stehen interessante und vor allem gut schmeckende Frühsorten den Obstbauern zur Verfügung. Summercrisp wird im Rheinland zur Zeit geerntet und direkt verkauft!

SUMMERCRISP: (NELA X REBEKKA) X DELBARESTIVALE

Blühtermin: Früh

SUMMERCRISP – eine Kreuzung aus (Nela x Rebekka) x Delbarestivale

Züchtungsstation: LVWO Weinsberg, Züchter: Dr. Franz Rueß

Summercrisp reift zur Zeit der alten Sommersorte Klarapfel, d.h. zwei Wochen vor Delbarestivale. Aufgrund der Einkreuzung von zwei Resistenzgenen ist Summercrisp hochtolerant gegenüber Schorf und robust gegen Mehltau. Bisher wurde kein Resistenzdurchbruch festgestellt. Insgesamt ist Summercrisp als eine sehr robuste und gesunde Sorte einzustufen und damit sehr gut geeignet für den biologischen Anbau. In letzter Zeit pflanzen vermehrt Obstbaubetriebe mit Direktabsatz diese Sorte auf Grund der Frühzeitigkeit und dem hervorragenden Geschmack! Die Sorte ist nicht säurebetont, wie andere Frühsorten, sondern ausgeglichen mit saftig spritzigem Fruchtfleisch. In Sortenverkostungen von Frühäpfeln – wie auf dem diesjährigen Apfeltag in Weinsberg am 03.08.2021 – schneidet sie meistens als die beste Sorte ab. Der Gehalt an Vitamin C ist sehr hoch, weswegen das Fruchtfleisch nicht oxidiert. Für eine Frühsorte hat Summercrisp ein sehr gutes Shelf Life.

Reifezeit: 08.08.2021 (Rheinland); ca. 2 Wochen vor Delbarestivale.

Ertrag: Mittleres bis hohes Ertragsniveau, regelmäßig, rascher Ertragsbeginn.

Frucht: Sehr schöne Optik, Früchte klein, rund, attraktiv rot gelb gestreift, Fruchtfleisch gelb, fest, knackig und saftig, sehr hoher Vitamin C Gehalt, keine Oxidation, sehr guter Geschmack.

Anmerkungen: Hervorragende Frühsorte für die Direktvermarktung und den Bioanbau

BARBAROSSA: NELA X DELBARESTIVALE

Blühtermin: Früh (19.4.), Reifezeit: Anfang August (11.8.), zeitgleich mit Delbarestivale.

Ertrag: guter, regelmäßiger Träger, NUR 2 PFLÜCKEN.

Frucht: Sehr schöne Optik, Früchte mittelgroß, rund bis leicht hochgebaut, attraktiv flächig rotgelb, Fruchtfleisch gelb, feinzellig, knackig, saftig, hervorragender Geschmack mit zitroniger Säure.

Lagerfähigkeit: gutes shelf life, lagerfähig wie Delbarestivale.

Anmerkungen: Keine Schorfresistenz, aber hohe Toleranz, vitales grünes Blattwerk. Frühe Herbstsorte mit sehr gutem Geschmack für die Direktvermarktung und den Bioanbau.

Weitere Informationen und Bäume für Herbst 2021 sind nur zu beziehen von:

Herbert Knuppen; Neue Obstsorten und Beratung; An der Josefshöhe 39, 53117 Bonn;

Mobil: 0049-1728288671; E-Mail: knutu@live.de