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Aktuelles zu Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)

Wie bereits mitgeteilt wird auch in diesem Jahr das Auftreten der Marmorierten Baumwanze “Halyomorpha halys von der Staatlichen Beratung überwacht. Mittlerweile sieht man dort, wo Wanzen sich in Apfelanlagen aufhalten, Früchte mit deutlichen Saugschäden (Früchte sind eingedellt mit farblichem Hof). Durch das Besaugen der Früchte entstehen Deformationen. Die Schäden sind meistens auf einige wenige Bäume begrenzt. Die Baumwanze ist polyphag, weshalb sie Schäden in vielen Kulturen (Steinobst, Kernobst, Gemüse) anrichten kann.

Abb.: Übersicht Unterscheidungsmerkmale Marmorierte Baumwanze (links) und Graue Gartenwanze (rechts)

Erhöhte Aufmerksamkeit

Das Weibchen legt die Eier im Spätsommer an den Blättern oder an der Rinde ab. Die daraus schlüpfenden Nymphen überwintern unter Rindenschuppen im zweiten Nymphenstadium und saugen ab März/April des nächsten Jahres an Rinde, Knospen, Trieben, Blättern, Blüten sowie an den jungen Früchten. Durch die Saugtätigkeit an den jungen Früchten kommt es z.B. bei Birnen zu der Ausbildung von Steinzellennestern und zu Fruchtverkrüppelungen. Im Herbst verlassen die Wanzen dann die Obstanlage, um einen Ort zum Überwintern zu suchen. So findet man sie in der Nähe von menschlichen Behausungen z. B. an hellen sonnenexponierten Hausfassaden, allerdings auch immer mehr in Saumstrukturen. Die Wanzen verkriechen sich dann in Ritzen und Spalten im Mauerwerk bzw. auch auf Dachböden oder in Blumenkästen, um zu überwintern.

Jetzt gilt es: Kontrollieren Sie Ihre Anlagen auf das Vorhandensein von Wanzen, hier insbesondere auf Eigelege und auf Fruchtschäden achten.

Monitoring

Um einen Überblick über die Verbreitung zu bekommen, bitten wir sie, Funde von Wanzen, Nymphen, Eigelege bzw. Schäden in Form von deformierten Früchten zu melden.

Infos zum Schadauftreten bitte an:

Werner Dahlbender, E-Mail: werner.dahlbender@dlr.rlp.de oder mobil: 0171-2292562.

Bekämpfung

Eine Bekämpfung der adulten Tiere ist sehr schwierig, deshalb sollte jetzt ein Kontrolle der Anlagen auf Eigelege stattfinden. Durch geeignete Prognosefallen ermitteln sie das Vorhandensein der Baumwanzen. Ein Nebeneffekt: Durch diese Fallen wird ein gewisser Prozentsatz von adulten Tieren bereits vor der Überwinterung schon weggefangen.

Ein weiterer Baustein zum Erfolg bei der Bekämpfung von Eigelegen stellt die Anwendung des Blattdünger Dentamet® CE. Hierbei handelt es sich um eine flüssige Mischung von Mikroelementen:

  • Kupfer (Cu) aus Sulfat wasserlöslich 2 % Pentahydrat
  • Zink (Zn) aus Sulfat, wasserlöslich 4 % Heptahydrat

Dentamet® wird bei folgenden Kulturen eingesetzt:

Baumartige Kulturen

Olive, Apfel, Birnen, Steinobst (nur auf dem Holz), Kiwi, Zitrusfrüchte, Weinrebe, Haselnuss, Walnuss, Kastanie, Gemüse, Blattgemüse und Industriegemüse.

Dosierung:

Für die Blattdüngung (empfiehlt sich ein zusätzliches Adessiv):

  • Für Steinobst 4 kg/ha vor dem Blattfall und vor dem Knospenschwellen
  • Für Baumartige Pflanzen 0,3 – 0,6 % (1 – 2 % in den Holzbehandlungen)
  • Für Gemüse, Reis und Zierpflanzen: 2,5 – 5 kg/ha
  • In der Fertigation: 8 – 12 kg/ha

Warnung

Bei Kernobst (besonders bei Birnen) und Tafeltrauben wird empfohlen, die Konzentration von 0,25% nicht zu überschreiten.

In der Vegetation: Bei Kernobst (besonders bei Birnen) und Tafeltrauben wird empfohlen, die Konzentration von 0,30% nicht zu überschreiten.

Weintrauben – es wird empfohlen, die Konzentration von 0,7- 0,80% nicht zu überschreiten, besonders während der Frühlingsbehandlungen.

Hinweis:

  • Nicht mischen mit Produkten mit alkalischer Wirkung
  • Mindestens sieben Tage Wartezeit mit anderen Mineralölen oder Dodine
  • Produkt in den kühlen Stunden des Tages ausbringen
  • Dosierung nicht überschreiten.

DENTAMET® ist das Ergebnis israelischer Forschung und ist eine Düngermischung auf der Basis von Zink und Kupfer, komplexiert mit Zitronensäure (in Form von Hydrocid). Das Zitronensäurehydrazid, das durch einen Fermentationsprozess gewonnen wird, ähnelt demjenigen, der in der Natur von einigen Bodenpilzen durchgeführt wird, und hat eine komplexierende Funktion gegenüber den beiden Mikroelementen. Das Produkt wird blattweise und radikal aufgenommen und verbleibt ca. 2 Wochen im Wurzelbereich.

  • Wirkt als Pflanzennährstoff
  • Erhöht die Widerstandsinduktionsflüssigkeit
  • Besteht aus einer Mischung von Mikroelementen (Zink und Kupfer)
  • Verbessert den physiologischen Zustand der Pflanze
  • Stärkt indirekt die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze, indem eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Umwelt- und parasitäre Widrigkeiten induziert wird.
  • Zeigt eine Nebenwirkung auf schlüpfende Nymphen denn es gibt Untersuchungen, dass der Blattdünger als ein Antifeeding Produkt wirkt

Ausbringung:

  • Einzelausbringung 3-4 l/ha; 4 bis 5 Behandlungen
  • Nach 15- 20 Tagen wiederholen
  • Bäume tropfnass spritzen
  • Kann zu Blattverbrennungen führen – deswegen nicht mischen

Wirkungsweise:

Dentamet® zeichnet sich durch eine hohe Verträglichkeit und eine schnelle Assimilation in das Pflanzengewebe aus. Das niedrige Molekulargewicht des Komplexes zusammen mit einem pH-Wert, der dem physiologischen zellulären pH-Wert ähnlich ist, ermöglicht die Korrektur von Mängeln mit minimalen Mengen an Zink und Kupfer, mit einem hohen Grad an Düngeeffizienz und mit einem reduzierten Energieverbrauch durch die Pflanze.

Dentamet® stimuliert die Bildung natürlicher Abwehrstoffe (Prä-Inhibitine) mit einer induzierten Wirkung des biologischen Schutzes gegen Stresssituationen, die durch Umweltbelastungen oder parasitäre Ursachen (Bakterien und Pilze) verursacht werden.

Ökologischer Anbau

Dentamet® ist aufgrund seines natürlichen Ursprungs unbedenklich für Mensch und Umwelt und ist für den Einsatz im ökologischen Landbau geeignet.

Warnhinweise:

Bei Kernobst (insbesondere Birnen) und Tafeltrauben darf die Konzentration von 0,25 % bei Vegetationsbehandlungen nicht überschritten werden. Bei Weinreben sollte die Konzentration von 0,7 % vor allem bei den ersten Frühjahrseingriffen nicht überschritten werden. Bei Anbauten, die nicht ausdrücklich auf dem Etikett angegeben sind, führen Sie vorbeugende Tests auf kleinen Flächen durch.

Weitere Informationen:

Dipl. Ing. agr. Herbert Knuppen
Neue Obstsorten & Beratung
An der Josefshöhe 39, 53117 Bonn
Mobil: 0049-1728288671; FAX:. 0228-94771898, E-Mail: knutu@live.de
MwSt.: DE 288460707; EORI-Nr.: DE881305348221860