Erste Eigelege der Marmorierten Baumwanze (Halymorpha halys) in Erwerbsobstanlagen gefunden!

Bis jetzt war das Auftreten der Marmorierte Baumwanzen wetterbedingt noch eher verhalten. Die ersten adulten Marmorierten Baumwanzen wurden allerdings bereits Anfang der Woche in Erwerbsobstflächen gefunden, mittlerweile konnte erste Eiablagen und frisch geschlüpfte Nymphen beobachtet werden. Die Nymphen im ersten Nymphen-Stadium sind charakteristisch hell- bis dunkelorange gefärbt und sitzen um die leeren Eihüllen.

Die adulte Baumwanze ist polyphag, weshalb sie Schäden in vielen Kulturen (Steinobst, Kernobst, Gemüse) anrichten kann. Auch kann die marmorierte Baumwanze massive Schäden an Haselnüssen verursachen. Wanzenschäden an Haselnüssen äußern sich als Einsenkungen und Deformationen der Kernoberfläche, kernlose Schalen und verschrumpelte, schimmlige, verkorkte oder verfärbte Kerne.

Hinweis:

Kontrollieren Sie ihre Anlagen auf das Vorhandensein von Wanzen, besonders auf Eigelege und auf Fruchtschäden und beobachten Sie auch das Umfeld auf Befall. Dazu zählen auch Laubbäume wie z.B. der Blauglockenbaum (Paulownia sp.) oder Trompetenbaum (Catalpa bignonioides).), Ahorn und Haselnuss. Für eine Bekämpfung von Schädlingen ist es zentral, dass deren Aufkommen zeitlich und in der Population bekannt ist. Es gibt bis jetzt keine Schadenschwelle. Werden Wanzen gefunden, ist die Beratung zu kontaktieren.

Bekämpfung

Eine chemische Bekämpfung der adulten Tiere ist sehr schwierig. Deshalb sollte jetzt ein Kontrolle der Anlagen auf Eigelege stattfinden. Für die Marmorierte Baumwanze wurde ein Aggregationspheromon extrahiert, das die Wanzen anzieht.

Durch geeignete Prognosefallen ermitteln Sie das Vorhandensein der Baumwanzen. Ein Nebeneffekt: Durch die Monitoring-Fallen werden adulte Tieren jetzt schon weggefangen.

Ein weiterer Baustein zum Erfolg bei der Bekämpfung von Eigelegen stellt die Anwendung des Blattdünger DENTAMET®. Hierbei handelt es sich um eine flüssige Mischung von Mikroelementen:

  • Kupfer (Cu) aus Sulfat wasserlöslich 2 % Pentahydrat
  • Zink (Zn) aus Sulfat, wasserlöslich 4 % Heptahydrat

Wirkungsweise:

  • Dentamet® eine Düngermischung auf der Basis von Zink und Kupfer, komplexiert mit Zitronensäure (in Form von Hydrocid) zeichnet sich durch eine hohe Verträglichkeit und eine schnelle Assimilation in das Pflanzengewebe aus.
  • Dentamet® stimuliert die Bildung natürlicher Abwehrstoffe (Prä-Inhibitine) mit einer induzierten Wirkung des biologischen Schutzes gegen Stresssituationen, die durch Umweltbelastungen oder parasitäre Ursachen (Bakterien und Pilze) verursacht werden.
  • Stärkt indirekt die natürlichen Abwehrkräfte der Pflanze, indem eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Umwelt- und parasitäre Widrigkeiten induziert wird.
  • Untersuchungen zeigen, dass der Blattdünger als ein Antifeeding Produkt wirkt

Kulturen: Olive, Apfel, Birnen, Steinobst (nur auf dem Holz), Kiwi, Zitrusfrüchte, Weinrebe, Haselnuss, Walnuss, Kastanie, Gemüse, Blattgemüse und Industriegemüse.

Dosierung für die Blattdüngung:

  • Für Steinobst 4 kg/ha vor dem Blattfall und vor dem Knospenschwellen
  • Für Baumartige Pflanzen 0,3 – 0,6 % (1 – 2 % in den Holzbehandlungen)
  • Für Gemüse, Reis und Zierpflanzen: 2,5 – 5 kg/ha
  • Fertigation: 8 – 12 kg/ha
  • Bei Kernobst (besonders bei Birnen) und Tafeltrauben wird empfohlen, die Konzentration von 0,25%, in der Vegetation bei Kernobst (besonders bei Birnen) und Tafeltrauben wird empfohlen, die Konzentration von 0,30% nicht zu überschreiten.

Ausbringung:

  • Einzelausbringung 3-4 l/ha; 4 bis 5 Behandlungen
  • Nach 15- 20 Tagen wiederholen
  • Bäume tropfnass spritzen
  • Kann zu Blattverbrennungen führen – deswegen nicht mischen
  • Nicht mischen mit Produkten mit alkalischer Wirkung
  • Mindestens sieben Tage Wartezeit mit anderen Mineralölen
  • Produkt in den kühlen Stunden des Tages ausbringen

Monitoringfalle

Die Wanzen-Monitoringfalle besteht aus 5 Pheromonen und einer Klebefolie. Diese Pheromonfalle lockt die Wanzen an und an der mit einer Klebefolie bespannten Konstruktion darunter bleiben die Wanzen zunächst kleben. Die Tiere schütteln sich frei und fallen in das unter der Konstruktion befindliche Wasserbassin. Da das dort enthaltene Wasser mit Seife versetzt ist, gehen die Tiere unter und verenden. Das Bassin sollte mit einer mit einem grobmaschigen Drahtgitter abgedeckt werden, damit keine Säugetiere darin ertrinken. Die Folie ist schwarz damit möglichst wenig Beifang in Form von Nützlingen anfällt. Aufgestellt wird die Falle vor die Anlage in der Hauptwindrichtung, um die Wanzen in ihrer Einflugschneise abzufangen.

MEHR INFORMATIONEN:

  •  Dipl.Ing.Agr. Herbert Knuppen
  • Neue Obstsorten, Pflanzenhandel und Beratung
  • An der Josefshöhe 39, 53117 Bonn
  • MOBIL: 0049-1728288671; www.www.herbertknuppen.de
  • E-Mail: knutu@live.de

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